Eine Tagung in Kooperation des Forschungsbereichs Ästhetik (ZHdK) mit der Hannah Arendt Edition. Kritische Gesamtausgabe (Freie Universität Berlin)
Hannah Arendt hat kein spezifisch kunstphilosophisches Buch geschrieben. Jedoch spielen ihre Überlegungen zu den Künsten und mehr noch die kulturgeschichtliche Verortung von produktions- und rezeptionsästhetischen Fragen eine wichtige Rolle in ihrem Werk. Ziel der Tagung ist es, den Fokus auf kunstphilosophische Konzepte und Reflexionen in den Texten Arendts zu legen und diese mit ihrer politischen Theorie wie mit aktuellen Fragen künstlerischer Praxis in Zusammenhang zu bringen. Die Tagung wird entsprechend zentrale Aspekte von Arendts kunstrelevanter Begrifflichkeit thematisieren: So etwa das künstlerische «Herstellen», das ästhetische «Urteilen», die «Dingheit» und «Verdinglichung» der Kunstwerke und damit einhergehend die «weltliche» und «zwischenmenschliche» Dimension ihrer Gegenständlichkeit. Aus der Perspektive dieser Überlegungen zu Kunst und Künsten werden nicht nur Arendts Verständnis des Öffentlichen und des Privaten neu zu diskutieren sein, sondern ebenso ihre Konzepte von «Dauerhaftigkeit», «Sprachlichkeit», «Wahrhaftigkeit» und «Geschichtlichkeit». Vor diesem Hintergrund ist schliesslich auch nach dem Verhältnis der unterschiedlichen Künste zueinander zu fragen in Hinsicht auf ihre konstitutive Weltlichkeit.
Organisation und Konzeption: Judith Siegmund, Marita Tatari, Anne Eusterschulte